Volker Quaschning: Heute ist ein guter Tag, um die Welt zu retten.
Volker Quaschning hat eine Mission: Er will die Welt vor der Klimakatastrophe bewahren. Weil er das nicht alleine kann, geht er raus, spricht über das, was heute schon real ist, noch kommen könnte und vor allem das, was jeder einzelne tun kann.
Volker Quaschning: „Die Klimakrise ist die größte Bedrohung für unsere Welt. Wenn wir unsere und die Lebensgrundlage für unsere Kinder erhalten wollen, sollten wir in einer halben Generation eine Energieversorgung nur noch auf Basis erneuerbarer Energien haben. Die Wissenschaft und die Industrie haben die Lösungen entwickelt. Handeln müssen wir alle gemeinsam.“
Volker Quaschning ist sympathischer Wissenschaftler und Professor für Regenerative Energiesysteme an der HTW Berlin. Er setzt sich sowohl als Fachautor des Standardwerks zu den Regenerativen Energien ein, als auch durch sein öffentliches Eintreten für die Energiewende und den Klimaschutz.
Ihm ist es ein echtes Anliegen, Menschen auf die Gefahren einer Klimakatastrophe hinzuweisen. Das tut er auf eine unaufgeregte Art, bei aller Sorge strahlt er Optimismus aus, dass das, was da als Aufgabe vor der Menschheit steht, machbar ist.
Ist die Erde noch retten?
Er erzählt: „Ich werde oft gefragt, ob die Erde denn überhaupt noch zu retten wäre. Und meine Antwort lautet: Definitiv ja.“ Trotzdem gäbe es bei der Klimakrise eine Temperatur, die nicht überschritten werden dürfte. Würde das passieren, käme es zu katastrophalen Zuständen. Er spricht von der 1,5 Grad-Grenze.
Volker Quaschning sagte in einem Interview mit DZ-4 deutlich: „Es entscheidet sich in den nächsten 5 Jahren, ob wir noch eine Chance haben, das Pariser Klimaschutzabkommen einzuhalten. Wenn wir jetzt noch fünf Jahre im Schneckentempo weitermachen, dann werden wir das in jedem Falle versäumen. Wir können nicht irgendwann in beliebig kurzer Zeit beliebig viele erneuerbare Energien zubauen, sondern müssen heute anfangen. Und ich würde sagen, mit ambitionierten Maßnahmen ist es jetzt noch möglich, das Pariser Klimaschutzabkommen einzuhalten.“
Was jeder einzelne für den Klimaschutz tun kann.
Neben den Rahmenbedingungen, die die Politik schaffen muss, kann auch jeder einzelne etwas für den Klimaschutz tun. Vor allem bei der Ernährung und der Mobilität sieht Volker Quaschning Möglichkeiten: „Wenn ich meinen Fleischkonsum reduziere und auf das Flugzeug verzichte, macht das schon einen extrem großen Unterschied.“
Ebenso hilft der Verzicht auf Plastiktüten, den größten Hebel hätten jedoch die Ernährung, die Mobilität und die Energieversorgung. Er empfiehlt zum Beispiel einen Umstieg auf einen grünen Stromanbieter, oder noch besser eine eigene Photovoltaik-Anlage.
Volker Quaschning: Von der Wissenschaft auf die Straße.
Volker Quaschning hat begonnen, das Thema Klimaschutz nicht nur als Wissenschaftler und Fachautor einem größeren Publikum nahe zu bringen, sondern spricht auch in einem eigenen Podcast und auf YouTube. Er glaubt, dass „bei der aktuellen Diskussion über den Klimawandel in Deutschland oftmals der Eindruck entsteht, dass wir in Deutschland besonders gut dabei sind und der Klimaschutz nur deshalb nicht funktioniert, weil Länder wie China oder die USA nicht mitmachen. Wenn wir das nüchtern vergleichen, dann sind wir nicht besser als die USA oder andere Länder – zumindest was den Ausbau an erneuerbaren Energien angeht. Fakt ist, dass wir hier in Deutschland pro Kopf doppelt so viel CO2 ausstoßen wie der Weltdurchschnitt. Wir sind also eigentlich das Problem und müssen auch die Lösung liefern und handeln.“
In seinen Vorträgen spricht Volker Quaschning über Energiewende und Klimaschutz und warum wir eine echte Energierevolution anstelle einer lauen Energiewende brauchen. Er klärt über das Thema Sektorkopplung durch die Energiewende aus, spricht über Strom, Wärme und Verkehr und was sich für einen erfolgreichen Klimaschutz ändern muss. Auch die Elektromobilität als Schlüssel für einen klimaverträglichen Verkehr, die Anforderungen an die Heizungsbranche durch das Pariser Klimaschutzabkommen, die Bedeutung der Windkraft für die Energiewende und den Klimaschutz und die Bedeutung photovoltaischer Eigenverbrauchsanlagen für den Klimaschutz in Deutschland sind seine Steckenpferde.
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